Historie

Mit seiner Gründung im Jahr 1978 legte der Abwasserverband Obere Gersprenz den Grundstein für eine zentrale Entsorgung der anfallenden Abwässer aus Haushalten und Betrieben. Nach zwei Jahren Bautätigkeit konnte im Jahr 1985 die Einweihung der Verbandskläranlage gefeiert werden.

Konzipiert wurde die Anlage als eine Simultanteichanlage, bei der nach dem Belebungsbecken zwei Simultanteiche und ein Schönungsteich nachgeschaltet sind.

Mit zunehmenden umweltschutzrechtlichen Bestimmungen steigen die Anforderungen an die geklärten Abwässer. Folglich wurde 1992 eine Umstellung auf das Nitrifikation – Denitrifikations-Verfahren mit Phosphatfällung vorgenommen. Dadurch wird weniger Stickstoff und Phosphor in die Gersprenz eingebracht.

Da der anfallende Klärschlamm nicht vollständig in der Landwirtschaft und Rekultivierung Verwertung fand, wurden 1990 zwei Schlammstapelbehälter zur Zwischenspeicherung gebaut.

In den Jahren 1999 bis 2008 erfolgte ein Umbau und eine Modernisierung des Verbandsklärwerkes mit Installierung der neuesten Mess-, Steuer-, und Regeltechnik. Im Bereich des Simultanteiches I entstanden zwei Nachklärbecken und ein Regenüberlaufbecken. Ebenso wurde ein zweiter Sandfang mit Fettabscheider gebaut. Zudem wurden im Kanalnetz große Regenrückhaltebecken geschaffen.

Im Jahr 2011 wurden alle Sonderbauwerke im Kanal mit einer Fernüberwachung ausgerüstet, sodass es seitdem möglich ist, Betriebszustände am Computer zu überwachen und Störungen sofort zu erkennen. Durch diese Maßnahme wurde die Betriebssicherheit des Kanalnetzes erhöht und gleichzeitig der Gewässerschutz gestärkt.

Die bestehende chemische Phosphatfällung aus dem Jahr 1991 entsprach nicht mehr dem Stand der Technik. Um die niedrigeren Phosphatgrenzwerte einhalten zu können, wurde die Anlage 2012 modernisiert.

In den Jahren 2009 bis 2016 wurde die Kläranlage abschnittsweise energetisch und verfahrenstechnisch optimiert. Hierfür wurden die Regelungen der Maschinen angepasst, die Mess- und Regeltechnik verbessert und Umbauten vorgenommen.

Von 2016 bis 2018 erfolgte in zwei Stufen die Erneuerung der Lüftung in den Belebungsbecken, der Umbau der Klärschlammbehandlung und eine Erneuerung der Belüftungsmaschinen für die Belebungsbecken.

Die Kombination der Maßnahmen führte zu einer Verbesserung des Betriebes und einer Energieeinsparung von 1.400.000 kwh im Jahr 2008, auf 660.000 kwh im Jahr 2020.

Auch die personelle Entwicklung hat sich in den Jahren vollzogen. War der Betrieb der Kläranlage ursprünglich mit einem technischen Mitarbeiter vorgesehen, hat die technische Entwicklung und die Erweiterung der Anlage dazu geführt, dass heute vier technische Mitarbeiter beschäftigt sind. Dadurch ist das Betriebsgebäude an seine Kapazitätsgrenze gestoßen. Die Ausstattung entspricht in großen Teilen dem Bestand aus 1986 und entspricht nicht mehr den Vorgaben aus dem Arbeitsschutz. Aus diesen Gründen wird das Gebäude ab 2021 saniert und erweitert.

In dem Zeitraum von 2021 bis 2023 wird die Klärschlammbehandlung um eine Schlammentwässerung erweitert.

 

Einweihung der Verbandskläranlage in Brensbach im Jahre 1985.
Schema der Kläranlage Brensbach
Umbau und Modernisierung der Verbandskläranlage